Die teuflische Herausforderung für Digitalkameras

Mit Neue Signale Interferenz erinnern wir uns an Geschäftsmodelle, die nicht mehr funktionieren

 

Was war mal erfolgreich?

Digitalkameras. Als 1999 bei der Leichtathletik-WM in Sevilla professionelle Fotografen zum ersten Mal Digitalkameras benutzten, war dies ein Zeichen dafür, dass analoge Kameras (mit Film) langsam verschwinden werden. Auch den Untergang von Kodak hatten wir ja bereits in unserer Interferenz-Rubrik prognostiziert. Nun, zwei Jahrzehnte nach Sevilla, sind die Digitalkameras selbst an der Reihe.

Was ist passiert?

Die Popularität und stetige Verbesserung von Smartphones. Als Steve Jobs im Jahr 2007 das iPhone vorstellte, sagte er: “Es ist ein iPod, es ist ein mobiles Telefon und ein Internetgerät.” Alles wichtig, aber die Kamera auf der Rückseite wurde vielleicht zum beliebtesten Feature, denn seitdem haben wir alle immer auch eine Kamera griffbereit.

Warum funktioniert das alte Geschäftsmodell nicht mehr?

Es gibt mehr oder weniger drei Kategorien von Digitalkameras: die ‘Point and Shoot’-Modelle, die relativ leicht und preisgünstig sind – zu haben bis 200 Euro. Die Bildqualität ist aber meistens enttäuschend im Vergleich zu modernen Smartphones. Zudem muss der Benutzer auch noch ein zusätzliches Gerät mit sich herumtragen.
Die mittlere Kategorie, preislich so zwischen 400 und 1.000 Euro gelegen, kann meist noch nicht mit abnehmbaren Objektiven aufwarten, dafür bieten die Geräte aber eine viel bessere Bildqualität. Hier spielt sich der ganz große Kampf ab zwischen Smartphones und Kameras – denn beide sind sehr teuer. Rechtfertigt die bessere Bildqualität, die Digitalkameras erreichen, die Kosten und das Mittragen eines zusätzlichen Gerätes?
Die letzte Kategorie ist eher für leidenschaftliche Hobbyfotografen und Professionals interessant. Sie brauchen Spiegelreflexkameras, um die kreativen Möglichkeiten auszuschöpfen. Diese sogenannten DSLRs (Spiegelreflexkameras) gibt es ab 800 Euro zu kaufen, meist jedoch exklusive Objektive, die ein zusätzlicher Kostenpunkt sind …

Was können wir daraus lernen?

Kein Geschäftsmodell ist ewig erfolgreich, alles hat seine Zeit. Deswegen sollte immer innoviert werden. Es ist besser, sich selbst zu disruptieren – anstatt disruptiert zu werden, wie Steve Jobs es so schön sagte.
Interessant ist auch, dass die Produzenten von Digitalkameras anfänglich keine Angst hatten vor der Konkurrenz der Smartphones. Die Qualität sei nicht gut. Doch für den Kunden war die Qualität schnell gut genug, ein wichtiger Unterschied.

Wie sieht die Zukunft der Digitalkameras aus?

Für die beiden ersten Kategorien schlecht. Denn Smartphones warten mittlerweile mit einer neuen Technologie auf: Zwei Linsen nebeneinander sorgen gemeinsam für eine noch bessere Bildqualität. Die Spiegelreflexkameras werden vorläufig eine interessante Nische bleiben für Produzenten wie Canon, Nikon, Sony oder Panasonic.

 

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