Wie Makler auf eine Krise zusteuern

Mit Neue Signale Interferenz erinnern wir uns an Geschäftsmodelle, die nicht mehr funktionieren

 

Was war mal erfolgreich?

Makler. Na ja, sie sind noch immer erfolgreich, weil sie mit Provisionen von meist sieben Prozent des Verkaufspreises extrem viel Geld verdienen. Doch auf dem Mietmarkt ist das bereits schwieriger geworden.

Was ist passiert?

2015 gab es eine Gesetzesänderung: Diese besagt, dass auf dem Mietmarkt derjenige zahlen muss, der den Makler beauftragt. Zuvor war es üblich, dem neuen Mieter zwei Nettokaltmieten plus Mehrwertsteuer in Rechnung zu stellen. Heute zahlt meist der Vermieter und die Tarife sind oft auf etwa 500 Euro gesunken. Es gibt zudem mittlerweile viele Start-Ups, die solche Dienstleistungen zu Festpreisen anbieten.
Auch auf dem Markt für Eigentumswohnungen sind diverse Start-Ups, wie McMakler, Vendomo oder Housy, aktiv. Traditionelle Makler dominieren diesen Bereich zwar noch immer, die Honorare stehen jedoch massiv unter Druck.

Warum funktioniert das alte Geschäftsmodell nicht mehr?

Erstens sind die Tarife vor allem bei der Vermittlung von Eigentumswohnungen unverhältnismäßig hoch. In den Niederlanden sind zum Beispiel um die zwei Prozent anstatt sieben Prozent üblich, ebenso in Großbritannien.
Noch wichtiger ist jedoch, dass die Qualität der Dienstleistungen nicht gerade spitze ist. Längst nicht alle Makler fanden den Weg ins Digitale, die Kommunikation verläuft oft langsam (wenn überhaupt). Damit wurde innovativen Konkurrenten die Tür geöffnet: Vor allem junge Kunden möchten Alternativen ausprobieren und damit eine Menge Geld sparen.

Was können wir daraus lernen?

Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen, dies ist bei Maklern bereits seit Jahren nicht mehr der Fall. Die Situation schuf auch ein schwer zu korrigierendes Image-Problem. Inzwischen gibt es neue Anbieter, die meist transparenter, kommunikativer und billiger sind.

Wie sieht die Zukunft für Makler aus?

Noch haben Makler die Zeit, ihre Abläufe an das digitale Zeitalter anzupassen. Denn Deutschland ist ein relativ konservatives Land, noch immer werden Honorare von sieben Prozent des Verkaufswertes akzeptiert. Das Problem: Viele Makler glauben, dass dies auch so bleiben wird. Doch wenn sie aus dieser Lethargie nicht erwachen, braucht es nur eine wirtschaftliche Krise – und sie bleiben auf der Strecke.

 

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