Heute ist die beste Zukunft!
Das 2024 hat begonnen. Auf dem Papier erinnert die neue Jahreszahl an Titel von Science-Fiction-Filmen aus der Zeit vor dem Millennium.
Mehr noch, beim Blick auf das vergangene Jahr stellt sich manchmal das Gefühl ein, dass uns gelegentlich beim Schauen alter Sci-Fi Filme beschleicht – schicke Technikspielzeuge, omnipräsente Unternehmen, undurchschaubare Konflikte und irgendwie scheint auch gesellschaftlich etwas kaputtgegangen zu sein. Das klingt alles nach jetzt. Und nun?
Von hinten nach vorne
Natürlich verwundert das beim Blick von hinten nach vorn nicht sonderlich. Wir konnten nur verfilmen, was wir uns vorstellen konnten.
Im Abgleich mit den unvorhersehbaren Wendungen der Realität können die wagemutigsten Träume von gestern kaum mithalten. So bleibt es dann häufig beim altbekannten Skript: das eine wenig schicker und fantastischer, das andere etwas kaputter, plus ein paar Werbehologramme und ein unscharfer Blick auf das noch Kommende.
Wege und Wendungen
Auch im Jahr 2024 werden wir nahezu überall eine weitere Dynamisierung erleben. Neue und alte Konfliktlinien verschieben und verschärfen globale Bündnisse und formen neue Allianzen. Die Verbreitung von künstlicher Intelligenz befeuert Angst und Fantasie. Menschen- und demokratieverachtende Kräfte gewinnen zunehmend an Reichweite und Einfluss. Fast nebenbei spitzen sich Klimawandelfolgen auf allen Erdteilen zu und sorgen auch vor unserer Haustür längst für mehr als nur für verbrannte Rasenflächen.
Ist die Zukunft schon vorbei?
Diese Frage taucht unweigerlich auf. Die Antwort: nein, sie hat nur bereits begonnen. Denn unsere Zukunft geschieht nicht einfach so – sie wird von uns heute gestaltet. Jetzt gerade, in diesem Moment – von uns allen. Hier liegt vielleicht der größte Denkfehler in unserem Blick nach vorn.
Wir sollten uns deshalb nicht mehr fragen „Wie wird es morgen?“, sondern „Wie wollen wir unser morgen denn haben?“.
Happy End ohne Ende
Zugegeben hingt der anfängliche Vergleich mit den Zukunftsfilmen der Vergangenheit an einem Punkt – dem Ende. Egal, ob uns diese Filme niedergeschlagen, aus einer Dystopie entlassen oder uns mit verheißungsvollen Bildern euphorisch stimmen, in unserem Leben geht es danach einfach weiter und weiter.
Unsere Bemühungen zielen nicht auf eine Erlösung, einen Moment, in dem alles endlich richtig nett, gesund und friedlich ist – wir laufen, ohne zu wissen, ob wir überhaupt ankommen können.
Wir können dennoch einiges mitnehmen aus der Zukunft der Vergangenheit.
Lasst uns heute eine gute Zukunft leben!
Hier, zum Jahreswechsel, sind wir am Ende angekommen – und am Anfang zugleich. Im Jahr 2024 – mitten in der Zukunft, die wir gerade schaffen.
Es geht nicht darum, für überübermorgen ein großartiges Finale zu schaffen – sondern zwischen jetzt und gleich gut miteinander zu leben. Und dafür braucht es gar nicht viel, nur etwas Mut, Dankbarkeit und Liebe.
