21 Dinge die wir für die neue Zeit gelernt haben
Was war 2020 nicht alles los! Ein Jahr, das so plötzlich wie unerwartet alles Gewohnte infrage und uns alle dabei vor ungekannte Herausforderungen stellte. Schwer Vorstellbares wurde Normalität, Altbekanntes wirkt auf einmal wie aus einer anderen Zeit. Und ja, ein wenig ist es auch so – wir sind heute nicht nur in einem neuen Jahr, sondern mit 2021 auch in einer neuen Zeit angelangt.
Die Corona-Pandemie hat die Welt mit einem Ruck nach vorn katapultiert. Wir alle haben uns dabei erschrocken, viele sind gestolpert und gefallen, und einige wenige auch liegen geblieben.
Auch uns bei Neue Werte hat die fortwährende Krise durchgerüttelt, jedoch dabei zu neuen Perspektiven verholfen. Wir durften viel lernen, über uns, unsere Kunden, über Nachhaltigkeit, unsere Arbeitskultur, die Digitalisierung und – vor allem – die Zukunft.
Aus diesem Grund haben wir uns diesmal dafür entschieden, unsere wichtigsten Erkenntnisse aus dem letzten Jahr hier zusammenzutragen. Damit wir alle schneller gemeinsam ankommen – in der neuen Zeit.
Unsere 21 Learnings aus 2020
1. Ein Büro ist mehr als ein Ort
2020 war das Jahr des Homeoffice. Nie zuvor sind so viele Arbeitnehmer*innen ihrer Erwerbsarbeit in den eigenen vier Wänden nachgegangen – und haben damit auch die Bedeutung und Rolle des klassischen Büros verschoben.
Heute steht das Büro für verschiedene Orte und mehr denn je für eine besondere Form des Austausches und einer Haltung gegenüber der eigenen Arbeit.
2. Papierlos ist mehr als nur öko
Als wir bereits vor Jahren auf ein vollkommen papierloses Büro umgestellt haben, hatte dies vor allem ökologische und organisatorische Gründe (Effizienz!). In Zeiten mit unstetiger Besetzung von Office Management und Belegschaft zahlt sich dieser Vorteil weiter aus.
3. Es gibt einen digitalen Heimvorteil
Apropos Vorteile, die hatten auch eindeutig diejenigen Unternehmungen, welche schon in der Vergangenheit Erfahrungen und Kompetenzen in allen notwendigen Tools für ein digitales Office und Remote Work gesammelt hatten.
4. Gemeinsames Krisenmeistern schweißt zusammen
Das Besondere an der Corona-Pandemie – es hat uns alle getroffen. In dieser Erkenntnis steckt nicht nur etwas Trost, sondern auch Gemeinsinn. Wir sind in Vorleistung für eine Markteinführungskampagne gegangen, haben Pro-Bono-Workshops gegeben und mit Formaten für den Austausch von Unternehmer*innen experimentiert.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben uns wachsen lassen – und unsere Mitarbeiter*innen, Kunden und Partner*innen.
5. Was alle trifft – ist trotzdem im Einzelfall schlimm
Nun hat nicht jedes Unternehmen das gleiche Ausgangspotenzial einer Digitalagentur wie Neue Werte, dennoch gehört es für uns zur Selbstverständlichkeit, auf die individuellen Sorgen und Nöte anderer einzugehen. Und so hatten wir tolle Momente, in denen wir unseren Kunden helfen konnten, besser in der neuen Zeit anzukommen.
6. Die Krise ist ein Katalysator für die Unternehmenskultur
Ob flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Gesundheitsschutz, Präsenztermine oder einfach nur die Rücksicht auf zusätzliche familiäre Anstrengungen der Kolleginnen und Kollegen – mit Beginn des ersten Lockdowns wurden so viele Aspekte der Unternehmenskultur und der Unternehmenswerte wie noch nie direkt auf den Prüfstand gestellt. Und siehe da, menschlichere Unternehmensführung ist möglich, wenn man nur will – oder eben muss.
7. Gesundheit vor Business
In den meisten Unternehmen sind Themen wie die Gesundheit und der Schutz der Mitarbeiter*innen besonders stark in den Vordergrund gerückt. Im Umgang mit der Ansteckungsgefahr durch den Virus und der Umsetzung der unterschiedlichen Empfehlungen und Verordnungen, zeigte sich täglich das Verantwortungsbewusstsein der Führenden und das Verständnis der Unternehmenswerte.
8. Wir treffen uns auf Bildschirmen
Keine Frage, 2020 war das Jahr der Videokonferenzen und Telefonate. Vieles davon werden wir in die neue Zeit mitnehmen. Für ein normales zwei Stunden Meeting will kaum ein Mensch noch vier Stunden in einem Zug oder gar Flugzeug sitzen.
Und was die menschliche Nähe eines persönlichen Treffens angeht – mit etwas Kreativität sind neuen Formaten keine Grenzen gesetzt.
9. Kunst im Rücken
Mobile Geräte machen es möglich – wir können von fast überall unserer digitalen Arbeit nachgehen. Zwar haben unsere Mitarbeiter*innen noch nicht den Bürostuhl gegen einen Liegestuhl am Strand eingetauscht, aber mit wechselnden Settings bzw. Hintergründen fehlt es nicht an guten Gesprächsstartern.
An unseren Bürowänden hängt übrigens Kunst junger aufstrebender Künstler*innen und bietet damit eine wundervolle Umgebung für Videocalls.
10. Walk and Talk
Nicht immer ist der Videocall die beste aller Varianten für den Austausch. Ideenfindung, Brainstorming oder die Dinge zwischen den Zeilen haben es mitunter schwer im geordneten und genormten Austausch auf dem Bildschirm.
Eine praktikable Variante haben wir mit gemeinsamen Meeting-Spaziergängen gefunden. Auch Erstgespräche mit Kunden bekommen mit einer feinen Prise Sightseeing einen angenehmen persönlichen Einschlag – und neue Ideen Aufwind und frische Luft.
11. Arbeitszeiten sind nicht gleich Ansprechzeiten
Homeoffice und entzerrte Arbeitszeiten vor Ort (Abstand) haben in vielen Fällen einen interessanten Nebeneffekt hervorgebracht – die Abkehr von der Präsenzarbeit hin zur Ergebnisorientiertheit. Es zählt also weniger die abgesessenen Stunden auf einem Bürostuhl, als vielmehr das zum verabredeten Zeitpunkt erbrachte und vereinbarte Ergebnis. Solange der Effekt nicht zur vollkommenen Fragmentierung der Arbeitszeiten oder heimlichen Überstunden missbraucht wird, können alle gern so weiterarbeiten.
12. Weniger Absprachen heißt mehr verbindliche Vereinbarungen
Wo sollten nochmal neue Projektordner angelegt werden? Was war nochmal das Kundenkürzel für Kunde X? Mit weniger alltäglichen Möglichkeiten zur kurzen Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen über den Schreibtisch, auf dem Flur oder in der Kaffeeküche erleben Playbooks und Manuals eine Renaissance.
Gut gestaltet finden alle die Informationen und Anleitung für die kleinen Fragen des Alltags. Übrigens, wir helfen auch bei der Entwicklung guter Playbooks.
13. Cut the Bullshit
Digitale Zusammenarbeit schafft neue Verbindlichkeiten. Terminierte Dokumente, Tracking von Arbeitszeit und diverse Widgets in und auf digitalen Kollaborationsplattformen machen es möglich – mehr Effizienz. Auch Videomeetings zwingen uns zu mehr Disziplin in der Zusammenarbeit. Pünktlichkeit, Ausreden lassen und die clevere Nutzung unterschiedlicher Kommunikationskanäle wirken sich positiv auf Unternehmenskultur und das Miteinander aus.
14. Agil sein allein reicht nicht
Was wurde in den letzten Jahren nicht alles zu Agilität geschrieben und beraten. Und wie oft wurde der Begriff verkürzt auf etwas flexiblere Denken bezüglich eigener Veränderungen verstanden. Und in der jetzigen Krise, wenn die sicher geglaubte Welt in Tagesrhythmus zerbröselt?
Was heute zählt, ist mehr denn je die schnelle Umsetzung von neuen Ideen, das Lernen aus ihrem Erfolg oder Scheitern – als Grundlage für die Weiterentwicklung.
15. Krise überstehen und sich weiter-entwickeln ist nicht das Gleiche
Eine Erkenntnis aus dem Frühjahr des vergangenen Jahres – „Augen zu und durch“ funktioniert nicht. Die Corona-Pandemie ist kein kurzzeitiges Einbrechen der Märkte, es stellte einen eigenen Bruch dar – den Schritt in eine neue Zeit – für die wir uns durch Weiterentwicklung qualifizieren müssen.
Und hier reicht es nicht einen kleinen digitalen Workaround zu improvisieren – wir müssen an vielen Stellen lernen, uns weiterentwickeln und mindestens resilienter werden für die nächsten Krisen.
16. Deutschland ist noch weit von der Digitalisierung entfernt
Der Wechsel vom Büroschreibtisch an den Küchentisch – für uns als Digitalagentur: nahtlos. Doch kaum ist der Arbeitslaptop zugeklappt, wollen Kindern beschult und Behördengänge virtuell erledigt werden.
Was hier auffällt – wir (in Deutschland) sind noch weit weg von einer Digitalisierung. Was die Coronakrise hier an Defiziten aufgeworfen hat, sollte von Regierung und auch von Unternehmen als To-do-Liste bzw. Business-Gelegenheit verstanden werden.
17. Eine Vision ist immer gut
Wenn das sicher Geglaubte zerfällt und gerade alles zu schwanken scheint, brauchen wir sie mehr denn je – sinnstiftende Visionen. Das Verständnis für den Sinn des eigenen Tuns plus ein motivierendes Bild der Zukunft geben Halt und Kraft in einer Zeit voller Unsicherheit und stetiger Veränderung.
Mit dem Tun von Neue Werte verbinden wir Nachhaltigkeit, Digitalisierung und eine lebenswerte Zukunft. Das gibt uns Kraft – und in dieser Krise einmal mehr die Bestätigung für unseren Sinn.
18. Gut gewirtschaftet zu haben, zahlt sich in Krisen aus
Wirtschaftliche Krisen – das haben wir in der Vergangenheit gelernt – können unverhofft und plötzlich auftreten. In diesem Bewusstsein haben wir unsere Wirtschaftsweise immer weiter verfeinert.
Auch diesmal zahlte es sich aus, vertrauensvolle und vor allem langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut zu haben. Kunden aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen und Größenordnungen reduzieren das Risiko großflächiger Projektausfälle.
Plus: Eigene Produkte und unabhängige Dienstleistungen im Portfolio sorgen für einen sicheren Stand.
19. Auf mehreren Beinen steht es sich sicherer
Eigene Produkte und unabhängige Dienstleistungen im Portfolio sorgen für einen sicheren Stand. Von Kunden und Partnern beauftragt zu werden ist toll – aber für uns nicht alles. Von Anfang an haben wir uns mit eigenen Produkten und Angeboten Expertise aufgebaut, Märkte jenseits des Kerngeschäftes erschlossen und uns so weitere stabile Standbeine für bewegte Zeiten geschaffen.
20. Arbeiten zu dürfen ist ein Privileg
Wir sind relativ gut durchgekommen durch die schwierigen Zeiten. Wir haben den Sprung in die neue Zeit mit Mut und Lust gewagt – und mit etwas Glück gemeistert. Wir sind dankbar, dass wir so arbeiten konnten und dies auch in Zukunft für unsere Kunden und uns tun können. Wir empfinden es als Privileg ohne Angst auf ein frisches Jahr und eine neue Zeit zugehen zu können.
21. Die Zukunft ist jetzt
Wenn wir von einer neuen Zeit sprechen, meinen wir nicht das was kommt oder sich möglicherweise einstellen wird – wir meinen damit jetzt; hier und heute.
Zukunftsfähiges Handeln, ob im wirtschaftlichen, ökologischen oder sozialen Sinne, ist nichts, was wir für die Agenda von morgen planen sollten – es ist das, was unser Übermorgen erst möglich macht.
Was das bedeutet: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und das Denken in Zukunft sollte keine reine Krisenreaktion sein – sondern Kern unseres unternehmerischen Mindsets.