Krisen-Kommunikation, wenn Umsatz und Gewinn einbrechen
Krisen haben Folgen
Die Nachfrage schwindet, Ihr Produkt findet kaum mehr Absatz, Umsatz und Gewinn brechen ein. Wichtige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, Kredite werden gekündigt. Ihr Unternehmen schlittert schleichend in die Krise. Wie kann das kommunikativ verpackt werden, ohne dass Betroffene völlig brüskiert werden? Je früher Sie erkennen, was da gerade passiert, desto besser. Denn wenn die Krise erst einmal ausgebrochen ist, stehen Sie unter riesigem Zeitdruck.
Wie soll es weitergehen?
Neben der Frage, wie es mit Ihrem Unternehmen weitergehen soll (Umstrukturieren? Transformieren? Digitalisieren? Robotisieren?), ist die Frage nach der richtigen Krisenkommunikation essenziell. Welche Krisenherde und -szenarios sind möglich oder wahrscheinlich? Und wie vermitteln Sie es den Mitarbeitern, den Kunden und allen anderen Stakeholdern, dass gerade eine Krise ausbricht?
Gefragt ist neben dem fachlichen, kommunikativen und PR Know-how auch eine schnelle, offene, empathische und verantwortliche Kommunikation. Eine professionelle Vorbereitung und das durchdachte Konzept sind hier die wesentliche Voraussetzung. Das richtige Verhalten im Ernstfall sollte unbedingt vorab durchgespielt und trainiert werden. Wer aus dem durchdachten Szenario einen Krisenleitfaden erstellt, den er im Ernstfall nur noch aus der Schublade ziehen muss, hat deutlich erhöhte Chancen, schnell und angemessen reagieren zu können und die Krise ohne Vertrauensverlust zu überstehen.
Es dauert fünf Minuten, sich einen guten Ruf zu ruinieren.
Der US-Unternehmer Warren Buffett betonte zu Recht: „Es dauert 20 Jahre, sich einen guten Ruf zu erarbeiten, und fünf Minuten, um ihn zu ruinieren. Wenn Sie sich das bewusst machen, werden Sie manches anders machen.“
Ist jemand anderes schneller als Sie und bringt seine Sicht der Dinge als Erstes in die Öffentlichkeit, wird es schwer, die Geschichte zu Ihren Gunsten zu drehen. Lassen Sie sich also die Chance nicht entgehen, als erster die Krise zu kommunizieren, die Storyline vorzugeben, bevor Zeitungen, Fernseh- oder Radiosender, Online-Portale oder Social Media Accounts eine andere Geschichte erzählen.
Achtung: Lügen haben in der Krisenkommunikation nichts zu suchen. Das geht nach hinten los. Auch auf Unbesonnenheit, Arroganz, Verharmlosung und unsichere Zukunftsprognosen ist unbedingt zu verzichten.
Bei der Krisenkommunikation sind verschiedene Zielgruppen zu berücksichtigen, angefangen von den Kunden, Lieferanten, erweiterten Geschäftspartnern, bis hin zu Banken, die entscheidend für die Liquidität sein können.
Wichtig ist auch, wie die Krise von den eigenen Mitarbeitern wahrgenommen, kommuniziert und weitergetragen wird. Sie sind diejenigen, die für Sie und das Unternehmen gerade in der Krise besonders glaubwürdig kommunizieren können. Die informierten Mitarbeiter tragen den Sinn der Maßnahmen mit nach außen – und sorgen nach innen für Ruhe.
Vergessen Sie daher nicht, vorab auch festzulegen, wer in welcher Reihenfolge informiert werden muss. Erfahren die Mitarbeiter erst über die Presse oder über Social Media, was Sache ist, sind Unmut und eine möglicherweise destruktive Haltung vorprogrammiert, was wiederum Ihre unternehmerische Krise verschärfen kann.
Gelungene Krisenkommunikation lässt sich vorab nicht genau finanziell beziffern. Aber nach einer Krise sind oft die positiven Wirkungen einer professionellen Krisenkommunikation in Kennzahlen zu fassen.
Wichtig ist: Handeln, bevor es zu spät ist.
Nicht warten, bis Ruf und Geschäft nachhaltig geschädigt sind. Die Probleme dürfen gar nicht erst virulent werden. Gelungene Krisenkommunikation kann ein Unternehmen vor dem Absturz retten.