Zeitungen entwickeln sich vom Massen- zum Nischenprodukt

Mit Neue Signale Interferenz erinnern wir uns an Geschäftsmodelle, die nicht mehr funktionieren

 

Was war mal erfolgreich?

Zeitungen. Egal, ob regional oder landesübergreifend – fast alle Titel tun sich schwer oder existieren nicht mehr.

Was ist passiert?

Die Zeitungen haben das Monopol verloren, die Schnittstelle zwischen großen Firmen und dem Massenpublikum zu sein. Bis etwa 2005 waren Zeitungen (sowie Magazine und Fernsehen) für große Marken der einzige Weg, um für Aufmerksamkeit zu sorgen. Als das Internet einen kritischen Verbreitungsgrad erlangte, gab es unendlich viele (und preisgünstigere) Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen.

Warum funktioniert das alte Geschäftsmodell nicht mehr?

Zeitungen waren eigentlich immer schon eine Zwischenlösung. Wo Fernsehen bei Großereignissen live übertragen konnte, musste Papier bis zum nächsten Morgen warten. Bei fehlenden Alternativen war es weniger problematisch. Aber jetzt gibt es bessere, schnellere, billigere Lösungen und deswegen hat sich die Kundschaft von Zeitungen reduziert.
Fernsehen hat noch immer eine große visuelle Kraft und eine hohe Reichweite, obwohl digitale Modelle auch hier ihre vernichtende Arbeit tun. Fernsehen ‚On Demand‘ zu schauen (wann es dir passt), ändert zum Beispiel das Kundenverhalten.

Was können wir daraus lernen?

Vor allem, dass der Untergang zum Großteil ein Eigentor war. Denn Zeitungen waren starke Marken, die über wertvolle Datenbanken verfügen. Darauf lassen sich gut digitale Geschäftsmodelle aufbauen, wie der Axel Springer Verlag zeigt. Aber Zeitungen waren zu lange mit dem Schutz des papiernen Produkts beschäftigt, anstatt innovativ zu handeln.

Wie sieht die Zukunft für Zeitungen aus?

Nur die große Marken werden überleben. Wobei auch dort ein Umdenken erforderlich ist, denn digitale Geschäftsmodelle funktionieren anders. Die Konkurrenz ist international und wahrscheinlich sind nicht die großartig geschriebenen Reportagen, sondern die Datenbanken die wertvollsten Besitztümer eines Verlages. Alle, die sich nicht anpassen, können höchstens darauf hoffen, ein Nischenprodukt zu bleiben. Denn wer sieht in der S-Bahn noch junge Leute, die eine Zeitung lesen?

 

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